
FCK-Kapitän Marlon Ritter gibt Trainer Markus Anfang Schuld an 0:3-Pleite gegen Hamburger SV
Der FC Kaiserslautern steht nach einer überraschend deutlichen 0:3-Niederlage gegen den Zweitliga-Tabellenführer Hamburger SV im Aufstiegsrennen unter Schock – und Kapitän Marlon Ritter lässt kein Blatt vor die Wahl. In einer emotionalen Pressekonferenz am Sonntag kritisierte der 29-jährige Mittelfeldspieler öffentlich die taktische Ausrichtung von Trainer Markus Anfang, die er als Hauptgrund für die enttäuschende Leistung am Wochenende bezeichnete. Die Niederlage vergrößerte die Lücke auf den HSV in der Tabelle auf drei Punkte: Hamburg führt mit 42 Zählern, der FCK bleibt mit 39 Punkten auf Rang drei.
„Wir waren taktisch schlecht vorbereitet und haben im Mittelfeld keine Antwort auf Hamburgs Pressing gefunden“, sagte Ritter, der selbst nach einer schwachen Leistung in der 65. Minute ausgewechselt wurde. „Es gab klare Anweisungen, die nicht funktioniert haben. So kann man keine Spiele gewinnen, schon gar nicht gegen einen direkten Konkurrenten.“ Die Kritik richtet sich direkt an Anfang, der erst im Sommer 2024 als neuer Cheftrainer verpflichtet worden war, um den FCK zurück in die Bundesliga zu führen.
Das Spiel war bereits nach 45 Minuten entschieden: Ein Doppelschlag von HSV-Stürmer Robert Glatzel (23., 45.+1) und ein weiterer Treffer von Bakery Jatta (52.) demontierten die defensiv fragwürdig agierende Lauterer Mannschaft. Besonders die fehlende Anpassung an Hamburgs aggressives Flügelspiel sorgte für Unmut – sowohl bei den Fans als auch im Team. „Wir haben im Training anders gearbeitet, aber auf dem Platz kam nichts davon an“, kritisierte Ritter weiter.
Trainer Markus Anfang reagierte auf die Vorwürfe mit deutlichem Schulterzucken: „Fußball ist ein Ergebnis-Sport. Heute hat nichts funktioniert, aber ich stehe zu meiner Arbeit.“ Intern soll es jedoch bereits seit Wochen Spannungen zwischen Anfang und einigen Leistungsträgern geben, wie Teamkreise berichten. Der Vorstand des FCK kündigte unterdessen eine „umfassende Analyse“ der Niederlage an.
Die Fans zeigten wenig Verständnis: Auf Social Media trendeten Hashtags wie #AnfangRaus, und vor dem Vereinsbüro sammelten sich erste Protestgruppen. „Drei Tore gegen Hamburg sind inakzeptabel. Der Trainer trägt die Verantwortung“, sagte ein Anhängervertreter gegenüber *Sky Sport News*.
Für den FC Kaiserslautern wird die Niederlage zum Wendepunkt: Mit nur noch zwölf Spieltagen bleibt kaum Raum für weitere Patzer im Aufstiegsrennen. Die nächste Herausforderung wartet bereits am Freitag gegen den Karlsruher SC – ein Spiel, das über die Zukunft von Markus Anfang entscheiden könnte.