admin
Eilmeldung: Dortmund kritisiert Niko Kovačs Aussagen nach 1:2-Niederlage gegen Stuttgart
Borussia Dortmunds turbulente Saison nahm eine weitere negative Wendung, als der neue Cheftrainer Niko Kovač bei seinem Debüt eine 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart hinnehmen musste. Die Pleite, geprägt von defensiven Fehlern und einer schwachen Offensivleistung, hat scharfe Kritik von Fans und Experten hervorgerufen – insbesondere wegen Kovačs Erklärungen nach dem Spiel, die viele als ausweichend und wenig selbstkritisch empfinden.
Spielanalyse: Selbstverschuldete Niederlage
- Antons Eigentor & defensive Schwächen
Die entscheidende Szene des Spiels ereignete sich in der 50. Minute, als Ex-Stuttgarter Waldemar Anton eine scharfe Hereingabe von Chris Führich ins eigene Tor abfälschte – sehr zur Freude der mitgereisten VfB-Fans. Das Unheil nahm 11 Minuten später seinen Lauf, als Jeff Chabot nach einer schwachen Abwehr eines Eckballs volley zum 2:0 für Stuttgart traf und Dortmunds defensive Unordnung gnadenlos aufdeckte. - Später Aufschwung reicht nicht aus
Julian Brandt verkürzte in der 81. Minute sehenswert auf 1:2, doch Dortmunds Comeback-Hoffnungen schwanden schnell, als Julian Ryerson in der 89. Minute mit Gelb-Rot vom Platz musste. Trotz 66 % Ballbesitz in der ersten Halbzeit kam Dortmund lediglich auf einen xG-Wert von 0,97 im Vergleich zu Stuttgarts 0,31 – ein klares Zeichen für fehlende Durchschlagskraft in der Offensive.
Nach der Partie machte Kovač „Pech“ und „individuelle Fehler“ für die Niederlage verantwortlich, ohne taktische Defizite anzuerkennen. Zwar betonte er die Notwendigkeit von „Leidenschaft und Intensität“, doch er ging nicht auf strukturelle Probleme wie das vorhersehbare Flügelspiel und das statische Aufbauspiel ein.
Kritiker bemängelten insbesondere:
- Mangelnde Anpassungsfähigkeit: Kovač stellte dieselbe Elf auf, mit der Interimscoach Mike Tullberg das letzte Spiel gewonnen hatte, ohne Stuttgarts Konterstärke zu berücksichtigen.
- Ignorierte Warnsignale: Schon in der 37. Minute hätte Anton mit einem riskanten Rückpass fast ein Gegentor verursacht – doch taktische Anpassungen blieben aus.
- Fragwürdige Wechsel: Die späte Einwechslung von Stürmer Maximilian Beier brachte keine nennenswerte Veränderung gegen Stuttgarts kompakte Defensive.
Die Dortmunder Fans, bekannt für ihre hohen Ansprüche, verabschiedeten die Mannschaft mit lauten Pfiffen. Sky-Experte Erik Meijer bezeichnete die Leistung als „ideenlos“, während SPIEGEL süffisant kommentierte: „Man kann Anton aus Stuttgart holen, aber nicht Stuttgart aus Anton.“ Ex-BVB-Profi Lars Ricken kritisierte Kovačs „Ablenkungstaktik“ und forderte ihn auf, „die taktischen Fehler einzugestehen“.
Die Niederlage lässt Dortmund auf Platz 11 abrutschen – bereits 11 Punkte hinter den Champions-League-Rängen. Mit einem entscheidenden UCL-Playoff gegen Sporting Lissabon vor der Brust steigt der Druck auf Kovač, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Stuttgart hingegen festigte seinen Platz in den Top Vier und bewies einmal mehr seine Widerstandsfähigkeit unter Trainer Sebastian Hoeneß.
Auch wenn Kovačs Amtszeit erst begonnen hat, könnte seine mangelnde Selbstkritik ihn früh unter Druck setzen. In einer ohnehin enttäuschenden Saison wird es für den Trainer entscheidend sein, schnell Lösungen zu finden – andernfalls könnte er schneller als gedacht in die Liste gescheiterter BVB-Coaches eingehen.
